Zahlreiche interessierte Eltern fanden sich im Gemeindehaus Reichenbach ein. Im ersten Teil ging Kinderhausleitung Monika Kulzer auf die Beweggründe ein, eine Wald- und Wiesengruppe anzubieten.
Derzeit hält das Kinderhaus unterschiedliche Angebote im Betreuungsbereich vor. In vier Kindergartengruppen, einer Krippengruppe und einer Schulkindgruppe werden 137 Kinder und bis zum Ende des Kinderhausjahres 146 Kinder betreut. Bei der vierten Kindergartengruppe handelt es sich jedoch um eine sogenannte „vorübergehende Notgruppe“. Da sich dieser Bedarf auch weiterhin zeigt besteht Handlungsbedarf, eine dauerhafte Lösung zu schaffen. 30 Mitarbeitende setzen die pädagogische Arbeit im Kinderhaus um. Einen hohen Stellenwert nimmt der Inklusionbereich ein. 9 Kinder mit erhöhtem Förderbedarf besuchen alle Bereiche das Kinderhauses. Ein weiteres Standbein ist der Krippenbereich. Dieser werde sehr gut angenommen und auch hier müsse für das Kinderhausjahr 2020/21 eine weitere Gruppe entstehen, um den Bedarf abdecken zu können. In der Schulkindbetreuung werden momentan über 30 Kinder betreut und können in der Erledigung der Hausaufgaben unterstützt und begleitet werden sowie in der Freizeitgestaltung. Um diesen Herausforderungen auch gerecht zu werden haben inzwischen viele Mitarbeitende Zusatzausbildungen. Im Krippenbereich gibt es fünf zertifizierte Krippenpädagoginnen, in der Schulkindbetreuung zwei zertifizierte Hortpädagoginnen. Bald wird es eine zertifizierte Inklusionspädagogin, eine zertifizierte Waldpädagogin und zwei zertifizierte Praxisanleiterinnen in der Einrichtung geben und die Einrichtung erwirbt den Titel zertifizierte Praxiseinrichtung. Aufgrund dieser Situation wurde die Entscheidung getroffen, den Familien auch im Bereich der Wald- und Naturpädagogik ein Angebot zu schaffen.
Spätestens ab April soll der Startschuss für die Wald- und Wiesengruppe erfolgen. Als Hauptstandort werde das DJK-Sportheim, dank der Unterstützung der DJK-Reichenbach zur Verfügung stehen. In der Gruppe können bis zu 20 Kinder im Kindergartenalter in der Zeit von 7:30 Uhr bis max. 13:30 Uhr von einem Team aus drei bis vier PädagogInnen betreut werden. Im zweiten Teil stellte Erzieherin Daniela Ertl, die die Verantwortung für diesen Bereich übernehmen wird, den Eltern das vorgesehene Arial, den möglichen Tagesablauf sowie die pädagogische Arbeit mit den Kindern vor.
In der Zeit von 7:30 Uhr bis 8:15 Uhr können die Kinder zum Treffpunkt „Pavillion am Zeltlagerplatz“ gebracht werden. Während der Bringzeit stehen den Kindern verschiedene Bereiche zur Verfügung: Der Spielplatz, die Wiese sowie der Pavillion. Nach einer kurzen Begrüßungsrunde wird dann zum eigentlichen Standort aufgebrochen. Der bisherige Bereich der Fussballumkleidekabinen im DJK-Gebäude werde für die Wald- u. Wiesengruppe umgestaltet und den Bedürfnissen angepasst. Zugleich dient das Gebäude bei Wetterkapriolen, als Schutzraum. Drei Waldstücke liegen in der unmittelbaren Nähe und werden genutzt. Auch die Sportanlage und die Wiese laden ein zur Betätigung im Freien. Das Arial ist sehr gut für die unterschiedlichen Witterungsbedingungen geschaffen. So gibt es sonnige wie schattige Plätze die es ermöglichen den jeweiligen Bedingungen Rechnung zu tragen. Im Bereich hinter dem Reichenbacher Bauhof ist ein zusätzlicher Unterstand angedacht. In der Wald- und Wiesengruppe stehen die Bereiche der Natur- und Waldpädagogik sowie der Bewegungspädagogik im Vordergrund. Trotzdem erfolge eine ganzheitliche Förderung der Kinder hinsichtlich des Schulbesuchs. Anhand von Beispielen zeigte Daniela Ertl auf, wie dies geschehe. In der anschließenden Fragerunde wurde rasch das Interesse der Eltern deutlich. Erzieherin Daniela Ertl und Kinderhausleitung Monika Kulzer beantworteten die Fragen zum Betrieb, zu Gefahren, Zusammenarbeit mit dem Haupthaus, Voraussetzungen und Ausrüstungen. Sehr deutlich signalisierten die Eltern per Handzeichen das Interesse an einer Wald- und Wiesengruppe für ihre Kinder. Bürgermeister Pestenhofer brachte die Freude zum Ausdruck, dass bald ein weiteres attraktives Betreuungsangebot im Kinderhaus zur Verfügung stünde und von der Gemeinde dieses Vorhaben unterstützt wird, so dass einer Umsetzung im Frühjahr nichts im Wege stehe.